Der TuS Mörschied hat im Bezirksliga-Derby gegen den VfL Weierbach wichtige Punkte um den Klassenverbleib eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Christian Müller siegte mit 4:0 und baute ihr Konto auf 28 Zähler aus. Auch der VfL Weierbach verbucht 28 Punkte, musste nach der Winterpause aber schon die dritte Niederlage in Folge einstecken. Björn Peters, Abteilungsleiter des Gästeteams, fand deutliche Worte für den Auftritt seiner Mannschaft: „Wir haben derzeit keine Körner für 90 Minuten Bezirksliga-Fußball.“ Eine Erklärung hat Peters in der desolaten Vorbereitung der Weierbacher ausgemacht: „Sonntags bekommt man auf dem Fußballplatz gezeigt, was man sich in der Vorbereitung und im Training erarbeitet hat. Die Jungs müssen sich jetzt für den Verein den Hintern aufreißen, damit auch im nächsten Jahr in Weierbach Bezirksliga-Fußball gespielt werden kann.“

Peters Statement ist deutlich, aber vor allem passend. Denn ähnlich wie in der Begegnung gegen den FC Brücken begann der VfL durchaus couragiert, baute aber kontinuierlich ab, bis die Laufbereitschaft gegen Partieende beinahe auf den Nullpunkt gesunken war. In dieser Phase nutzte der TuS Mörschied die Schwächeperiode der Gäste gnadenlos aus.

Mit dem Auftritt in der ersten halben Stunde war TuS-Coach Müller aber überhaupt nicht zufrieden. „Wir sind zu Beginn fast nur hinterher gelaufen“, kritisierte er. Tatsächlich war der VfL Weierbach das präsentere Team, im vorderen Drittel trafen die Protagonisten aber häufig die falschen Entscheidungen. Bastian Rinn hätte beispielsweise in der 18. Minute den Ball nur in den Rückraum legen müssen, wo zwei VfL-Spieler lauerten, suchte aber aus spitzem Winkel den Abschluss und vergab. Auf der anderen Seite tat sich aber auch der TuS Mörschied mit dem Herausspielen von Chancen schwer. Denn solange der VfL noch Kraft hatte, arbeitete er sehr konsequent gegen den Ball und ließ nicht viele Möglichkeiten zu. Das änderte sich aber im zweiten Abschnitt prompt. Alexander Wenz verlor die Kugel im Spielaufbau an Christian Abraham. Schließlich nahm sich Dominic Best ein Herz und besorgte mit einem sehenswerten Distanzschuss die 1:0-Führung für den TuS Mörschied. „Das war für uns der Brustlöser“, stellte Übungsleiter Müller fest.

Fortan konnten die Hausherren ihr typisches Spiel aber auch auf den Platz bringen. Der VfL musste aufrücken, war dabei aber sehr anfällig für Fehler und verlor im Spielaufbau häufig den Ball. In Minute 58 nutzte Dominik Uhl einen missratenen Kopfballversuch von Fabian Petry zum 2:0.

Wirklich gefährlich wurde der VfL im Anschluss nur noch einmal, als Daniel Wills Schuss haarscharf am Kasten vorbeischrammte (67.). Besser machte es Best vor dem VfL-Gehäuse. Der Mörschieder Außenstürmer war Nutznießer eines kapitalen Schnitzers von Weierbachs Kapitän Alex Bauer. Best steuerte mutterseelenallein auf VfL-Keeper Jermaine Kossligk zu und markierte das 3:0 (85.). Nur zwei Minuten später war die Klatsche schließlich perfekt. Der eingewechselte Bastian Dietrich vollendete eine sehenswerte Kombination zum 4:0 und schenkte dem VfL damit das zehnte Gegentor im Jahr 2016 ein (87.). Die Weierbacher müssen am kommenden Sonntag gegen den VfL Rüdesheim ihre wenigen Körner bündeln, sonst ist das Team um Trainer Willi Kossligk endgültig im Abstiegskampf angekommen.