Bezirksliga SC Idar-Oberstein II gewinnt das Derby gegen den TuS Mörschied mit 3:1 (1:1)

Idar-Oberstein. Nach der Bezirksligabegegnung des SC Idar-Oberstein II gegen den TuS Mörschied darf den Schmuckstädtern durchaus attestiert werden, dass deren Ein- und Auswechslungen hervorragend geglückt sind. Die Entscheidungen Anton Ermakov trotz Blessur nach der Halbzeitpause noch einmal auf das Feld zu schicken statt ihn noch vor Wiederanpfiff auszuwechseln, war ebenso richtig wie der später dann doch erfolgte Tausch mit Stanislaw Gonscharik. Ermakov drehte das Spiel nämlich mit einem Doppelpack, Gonscharik machte mit seinem Treffer zum 3:1 den Sieg der Idarer Zweiten perfekt.

„Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir in vielen Bereichen nicht an hundert Prozent kommen. Wir konnten heute nicht das bestätigen, was wir die vergangenen Wochen stark gemacht haben – und das über weite Strecken der Spielzeit“, fasste Mörschieds Coach Christian Müller die Gründe für die Niederlage zusammen. Damit hatte er sicherlich recht, jedoch lässt der TuS-Trainer die durchaus engagierte Anfangsphase seiner Mannschaft etwas in den Hintergrund treten. Die Grün-Weißen waren zu Beginn auf Augenhöhe, versuchten sich in Kontern, brachten aber sicher keine Vielzahl an Möglichkeiten zustande.

„Mit Zug!“, rief TuS-Kapitän Pascal Stieh seinem Mitspieler Tobias Stauch zu, der in der 13. Minute per Freistoß aus dem rechten Halbfeld für die Vorbereitung der frühen 1:0-Führung seiner Mannschaft verantwortlich zeichnete. Stauch brachte den Ball, wie Stieh es sehen wollte, während die Idarer Abwehr den im Strafraum aufsetzenden Freistoß nicht klärte. Der erste Schuss von Bastian Schwinn wurde noch geblockt, jedoch erreichte der Abpraller Bastian Dietrich, der gnadenlos draufknüppelte und Tobias Buch im Kasten der Schmuckstädter keine Chance ließ.

Ein Strafstoß läutete die Wende für das Team von Trainer Ali Dibooglu ein. Stieh kam Kerim Oezen nicht hinterher und zog in der Gefahrenzone am Trikot seines Gegenspielers. Oezen ließ sich fallen, Schiedsrichter Werner Dräger pfiff und zog keine Karte, obwohl diese von Dibooglu vehement eingefordert wurde. „Letzter Mann!“, rief der SC-Coach auf den Platz, um verständlich zu machen, dass er einen Platzverweis sehen wollte. Dräger begründete hingegen, dass sich noch mehrere Mörschieder Spieler auf gleicher Höhe befanden; Assistent Martin Lind bestätigte dies. Fraglich bleibt, ob einer dieser Mörschieder denn eine realistische Chance gehabt hätte, in das Spielgeschehen einzugreifen. Ermakov verwandelte ungeachtet dessen den zugesprochenen Strafstoß zum 1:1-Ausgleich. Mörschied baute danach ab und zog sich – ohnehin schon tiefer stehend – weiter zurück. Einzelne Nadelstiche in der Offensive blieben erfolglos.

Der SC hingegen drehte durch Ermakov die Partie. „Er hat in der Halbzeit eigentlich gesagt, dass er nicht mehr kann und dann haben wir gesagt, wir sollten es fünf Minuten probieren. Er meinte dann, er brauche nur eine“, schilderte Dibooglu. Hundertprozentig hielt er das Versprechen nicht, jedoch netzte der Stürmer tatsächlich kurz vor Ablauf der 47. Minute. Seinen vorgezogenen Feierabend hatte er sich damit redlich verdient. Für ihn kam Gonscharik in die Partie. Dass dieser in der 60. Minute zum 3:1 traf, brachte den Idarer Wechselstrategen natürlich ein ganz besonderes Lob ein.

Nahe Zeitung vom Montag, 21. März 2016, Seite 15 (0 Views)