Bezirksliga: SV Niederwörresbach und TuS Mörschied trennen sich 1:1 – Jan Schmidt trifft für die Gäste ins Schwarze 

Niederwörresbach. Verärgerung war die vorherrschende Gefühlsregung beim SV Niederwörresbach nach dem 1:1 im Bezirksligaderby beim Nachbarverein TuS Mörschied. Verärgerung deswegen, weil Coach Junus Mustafalic und seine Mannschaft sich über weite Strecken der Partie als das bessere Team mit den besseren Möglichkeiten gesehen hatten.

Tatsächlich erwischten die Gäste vor 250 Zuschauern den stärkeren Start, hatten durch Fabian Fuchs und Walter Buchholz die ersten beiden Chancen der Partie. „Wir waren spielerisch auf jeden Fall das stärkere Team und hatten auch ein Plus ein Tormöglichkeiten“, befand der Niederwörresbacher Trainer. Die Gastgeber unterdessen hätten vor allem mit langen Bällen agiert – und strahlten damit nur selten Gefahr aus. Umso überraschender kam dann der 1:0-Treffer für Mörschied. Ein Eckball wurde so unglücklich abgefälscht, dass er direkt bei Pascal Stieh landete, der den Ball mit einem sehenswerten Seitfallzieher im Tor unterbrachte (30.). Der Spielverlauf war ein wenig auf den Kopf gestellt. Niederwörresbach blieb davon allerdings unbeeindruckt und spielte weiter forsch nach vorne. Über die Außen. Mit schnellem Umschaltspiel. Aber auch mit dem Vergeben guter Möglichkeiten durch Timon Weiß (33.) und Fabian Fuchs (39.). Erst drei Minuten vor der Pause belohnten sich die Gäste für ihren Einsatz. Nach einem schönen Spielzug mit Ein-Kontakt-Fußball ließ Jan Schmidt seinen Gegenspieler stehen und schob den Ball ein. „Niederwörresbach konnte sich bis dahin ein leichtes Chancenplus erarbeiten“, befand Mörschieds Geschäftsführer Sport Manuel Busch. 

Und so hatte deren Coach in der Kabine dann auch wenig Anlass zur Kritik – mal abgesehen von der Chancenverwertung. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie richtig guten Fußball spielen, die Angriffe aber gerade im letzten Drittel konsequenter zu Ende spielen müssen“, so Mustafalic. Das blieb allerdings ein frommer Wunsch, denn die Gäste machten zwar auch nach Wiederanpfiff das Spiel, trafen aber wieder nicht. Die beste Gelegenheit hatte Roman Melcher, der in der 70. Minute mit seinem Strafstoß an Mörschieds Schlussmann Johannes Becker scheiterte. Ein Knackpunkt. Denn fortan gestaltete sich die Partie offener, man merkte, dass die Gäste an der vergebenen Möglichkeit zu knabbern hatten. „Das war eine schwierige Phase, denn wir hatten bis dahin dominiert und mussten plötzlich noch um den einen Punkt bangen“, sagte der SVN-Trainer. Dieses Bangen war kurz vor dem Schlusspfiff besonders akut, denn da traf Mörschieds Fabian Stauch die Unterkante der Latte. Von da flog der Ball auf die Linie, wo ihn SV-Akteur Timon Weiß klärte. „Ich kann schwer beurteilen, ob er hinter der Linie war oder nicht. Einige unserer Zuschauer meinten, dass er es war“, sagte Busch. Allerdings wäre das des Guten wohl auch zu viel gewesen – und so endete ein intensives Derby mit einer Punkteteilung, mit der die Gastgeber wohl besser leben konnten als die Gäste. „Die Jungs waren wirklich richtig verärgert, was ja zeigt, dass die Mannschaft lebt. Das ist für mich ein tolles Zeichen“, bilanzierte Mustafalic, der selbst zu 65 Prozent verärgert und zu 35 Prozent zufrieden war – zumindest im Hinblick auf die Leistung.

TuS Mörschied: Becker – Stieh, Bartz, Kunz (86. Salzsäuler), Lamberti – Schatz, Schwinn, Best (70. Lorenz), Schuf (61. Grünewald), F. Stauch – Schwarz (72. P. Stauch).

SV Niederwörresbach: Stoffel – R. Melcher, Magel, Weiß, Fromm – Buchholz, P. Schmidt, Fuchs, B. Leonhard (90. Schellenberg), Juchem – J. Schmidt.