Neubrücke. Der FC Brücken hat sich im Kampf um die Aufstiegsrunde der Bezirksliga eindrucksvoll zurückgemeldet und das Kreis-Derby gegen den TuS Mörschied auch in der Höhe mit 5:0 vollkommen verdient gewonnen.

„Es gibt sie, die Tage, an denen beim Gegner alles klappt und beim eigenen Team nahezu nichts“, so die erste Reaktion von Mörschieds Abteilungsleiter Rainer Becker. Dabei hatte seine Mannschaft auf dem Kunstrasen am Umwelt-Campus sogar den besseren Start erwischt, hatte durch Tim Schuf bereits nach fünf Minuten die erste Möglichkeit.

Die einzige TuS-Spitze Tim Schuf stand frei vor Brückens Schlussmann Torsten Schweig und zog im direkten Duell den Kürzeren. „Auch danach war es erst einmal ausgeglichen“, fand Becker. Zumindest bis zum 1:0. Das fiel nach 22. Minuten – und durch einen FC-Außenverteidiger: Johannes Geiß schaltete sich ins Offensivspiel ein, zog aus rund 18 Metern ab und platzierte den Ball perfekt im langen Eck. Nur sechs Minuten später klingelte es erneut. Dieses Mal gewann Spielertrainer Eloy Campos einen Zweikampf im Mittelfeld und bediente Michael Cortez mit einem schönen Diagonalball. Der Stürmer schob den Ball überlegt zum 2:0 ein. Noch vor der Pause erhöhte Dennis Peters auf 3:0. Geiß hatte schön durchgesteckt, Peters lief halbrechts in den Strafraum und zirkelte den Ball ins lange Eck (35.). „Wir haben das wirklich überragend gemacht, haben schönen Zwei-Kontakt-Fußball gespielt und den Kunstrasenplatz prima genutzt“, freute sich Campos. Der Mannschaft sei es gelungen, über die Zweikämpfe und die nötige Spritzigkeit – beides hatte im Derby gegen den SC Birkenfeld gefehlt – zu ihrem Fußball zu finden und mit den Toren sei auch das Selbstvertrauen immer größer geworden.

Bei den Gästen war genau die entgegengesetzte Wirkung zu erkennen. Sie waren zwar „stets bemüht“, wie es Becker nannte, aber Zählbares oder Sehenswertes sprang dabei kaum heraus. Nur nach rund einer Stunde hatte der TuS eine kurze Drangphase, in der Niklas Munsteiner den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte, aber auch an Schweig scheiterte. „Der muss drin sein“, haderte Becker. Stattdessen trafen die Gastgeber. Dieses Mal in Person von Dion Jahnke, der sich nach einem Peters-Eckball am Höchsten schraubte und den Ball einnickte (65.). Den Schlusspunkt setzte Tobias Prietzel mit einem Treffer der Marke Traumtor. Nach einer Balleroberung sah er, dass Mörschieds Keeper etwas zu weit vorm Tor stand und zirkelte den Ball aus rund 30 Metern über den Schlussmann ins Netz. „So einen macht er vermutlich einmal in fünf Jahren“, sagte Becker. Der musste allerdings neidlos anerkennen, dass die Gastgeber an diesem Tag die fünf Tore besser waren. „Wir hätten das Ergebnis sogar noch höher schrauben können, denn wir hatten noch einige gute Möglichkeiten“, befand Campos. Er war erleichtert und dankbar, dass sich seine Mannschaft für ihren absoluten Siegeswillen derart eindrucksvoll belohnt und die Chance auf die Aufstiegsrunde gewahrt hat. Zwei Zähler beträgt der Abstand auf Rang vier – und den hat derzeit Mörschied inne. „Allerdings spricht die Tendenz aktuell nicht für uns“, meinte TuS-Abteilungsleiter Becker nüchtern.