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TuS gewinnt packendes Derby-Finale gegen den SV Niederwörresbach

Der TuS Mörschied als Sieger, der SV Niederwörresbach als Zweiter und die SG Idarwald als Titelverteidiger werden die Verbandsgemeinden Herrstein und Rhaunen bei der Hallenfußball-Kreismeisterschaft vertreten. Beim VG-Turnier in der Niederwörresbacher Großsporthalle setzte sich das Team von Manuel Busch, der TuS-Trainer Volker Heidrich in der Halle vertritt, in einem packenden Derby-Finale knapp mit 1:0 gegen den Lokalmatador durch. Der entscheidende Treffer im Endspiel gelang Dominic Best.

Niederwörresbach, Kirschweiler, Idarwald und Mörschied – besser kann die Vorschlussrunde der VG-Meisterschaft nicht besetzt sein. In den Semifinals traten die vier Mannschaften an, die dort zu erwarten waren. In den zwei Partien zeigte sich aber auch recht deutlich, wer derzeit in der Halle das größte Potenzial besitzt. Der TuS Mörschied ging in jedem Spiel unheimlich selbstbewusst, engagiert und entschlossen aufs Feld. Gegen eine ersatzgeschwächte SG Idarwald – mit Vitali Schadt, Felix Villain, Johannes Dräger und Ali Dibooglu standen vier wichtige Stützen nicht auf dem Feld – setzte sich der TuS mit 3:1 durch. Hauptverantwortlicher für den Sieg war Tobias Stauch. Sowohl das 1:0, das von einem stark aufgelegten Roman Schmitgal ausgeglichen wurde, als auch das 2:1 jagte Stauch jeweils per indirektem Freistoß in die Maschen. Knapp drei Minuten vor Schluss machte David Klos mit dem 3:1 den Sack zu.

Mit 4:1 gegen Kirschweiler zeigte Niederwörresbach eine ergebnistechnisch noch überlegenere Leistung. Dennis Lauer hatte den TuS in Führung gebracht. Doch dann sollte der Torschützenkönig des Turniers, Tim Förster, die Partie zugunsten der „Werzbacher“ drehen. Ein Doppelpack des ehemaligen Ringers brachte das Team von SVN-Trainer Ralf Bartz auf die Siegerstraße. Robin Bartz und Jan Parsons machten aus dem knappen Vorsprung eine klare Angelegenheit.

Schon in der Gruppenphase hatten sich die Finalisten als Gruppenerste durchgesetzt – der SVN mit weit mehr Mühe als der TuS. Die zwei Halbfinaltickets der Gruppe A waren nämlich umkämpft. Die ersten drei Partien fanden keinen Sieger. Gegen Fischbach reichte es für den SVN nur zu einem 1:1. Dem TV Hettenrodt gelang im Anschluss gegen den amtierenden Kreismeister SG Idarwald ein überraschendes Remis. Einen 0:2-Rückstand drehte der TVH zu einer 3:2-Führung, konnte den Vorsprung aber nicht über die Zeit bringen. In der Schlussminute netzte Eugen Bart für die SGI. Die Neuauflage des letztjährigen Endspiels endete ebenfalls unentschieden. Durch viele Unsportlichkeiten war es eine höchst hektische Partie, in der die Rhaunener und Stipshausener erneut erst kurz vor Schluss eine drohende Niederlage abwendeten. Nach dem 3:1 durch Jan Weber drosch Schmitgal erst einen Schuss zum 2:3, dann einen indirekten Freistoß während einer zweiminütigen Zeitstrafe gegen Fabian Juchem zum Ausgleich ins Netz. In der Schlussminute hatten beide Teams den Siegtreffer auf dem Fuß, jedoch gelang keinem mehr der „Lucky Punch“.

Entscheidend war nach den Pflichtsiegen Fischbachs (2:0) und Niederwörresbachs (5:0) gegen den TV Hettenrodt dann die Begegnung zwischen der Spvgg und der SGI. Und das Muster setzte sich fort. Bis 30 Sekunden vor Schluss stand es Unentschieden, als Alexander Kunz das Spiel zugunsten des Teams von Trainer Dibooglu entschied. Damit schoben sich die Kombinierten vor Fischbach und zogen gemeinsam mit Niederwörresbach in die Halbfinals. Ein fightender TV Hettenrodt war am Ende chancenlos und musste mit nur einem Punkt die Heimreise antreten.

In der Gruppe B waren die Leistungsunterschiede deutlicher. Der TuS Mörschied brachte drei gute Leistungen aufs Parkett und zog verlustpunktfrei in die nächste Runde ein. Christoph Mildenberger vom SV Mittelreidenbach war der einzige Spieler, der in der Gruppenphase ein Tor gegen das Busch-Team erzielte. Im Halbfinale sollte Schmitgal das gleiche Kunststück gelingen. Stauch und Pascal Stieh hatten großen Anteil daran, dass es im Kasten der Mörschieder so selten rappelte. Der TuS Kirschweiler erledigte seine Aufgaben pflichtgemäß. Die Offensive – individuell hervorragend besetzt – war dem anderen TuS ebenbürtig, jedoch fing sich Kirschweiler auch fünf Gegentreffer ein. Überraschend schwach war die Leistung des TuS Breitenthal. Die Mannschaft von Übungsleiter Eduard Meisner fuhr ohne Punkte nach Hause.

Die beiden Neunmeterschießen um die Plätze fünf und drei waren jeweils knappe Angelegenheiten. Fischbach schlug Mittelreidenbach im Duell der Gruppendritten nach 16 geschossenen Penaltys mit 5:4. Die Halbfinalverlierer TuS Kirschweiler und SG Idarwald beendeten die „Lotterie“ mit 4:3. Ausschlaggebend war der Neunmeter von SGler Mike Voisine an die Latte. Die restlichen Schützen trafen.

Die Ansetzung des Finals hätte ansprechender kaum sein können. Das Derby zwischen Mörschied und Niederwörresbach ist das prestigeträchtigste Duell in der VG Herrstein. Klar, dass da ordentlich Stimmung im Sportzentrum aufkam. Turnierleiter Volker Bank verwies völlig zu Recht auf das Duell „Kraft gegen Agilität“. Der 14-fache Torschütze Förster befand sich nämlich des Öfteren im Zweikampf gegen Mörschieds laufstarken Stieh. Auf beiden Seiten wurde vor dem goldenen Treffer noch das Aluminium geprüft. Stauch aus der Distanz an den Pfosten und Förster mit einem strammen Schuss an die Latte vermochten nicht, die Führung zu erzielen. Dominic Best machte es besser und erzielte das 1:0 für die Mörschieder. Timo Conradt traf für Niederwörresbach danach ebenfalls nur den Pfosten. Mit Webers Schuss über das Tor war drei Sekunden vor Schluss klar, dass Mörschied gewonnen hatte. Die Spieler rannten jubelnd auf den Platz und durften wenige Momente später den Pokal in die Höhe stemmen.

„Wenn man eine Finale verliert, ist man natürlich enttäuscht“, erklärte SVN-Coach Bartz. Sein Team habe nicht so aufspielen können, wie das in der Vorrunde der Fall gewesen war. „Natürlich hätte das Finale auch anders ausgehen können“, merkte er mit Blick auf die Aluminiumtreffer an. Zudem wollte er noch ein Sonderlob an Förster loswerden. „Er war, ohne übertreiben zu wollen, der überragende Spieler des Turniers“, sagte Bartz. 14 Treffer und die Auszeichnung als bester Spieler des Turniers – das sind deutliche Beweise für die Aussage des Übungsleiters. Auch der beste Torhüter fand sich in den Reihen der „Werzbacher“. Jan Faller staubte diese Auszeichnung zum wiederholten Male ab.

Der Mörschieder Coach Busch sprach von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung“, die letztlich zum Titelgewinn geführt habe. „Wir haben im Finale den Derbycharakter angenommen“, äußerte er. Er hob besonders Pascal Stieh und Tobias Stauch hervor. Ist der TuS Mörschied auch in der Lage den Titel des Kreismeisters zum vierten Mal in Folge in die VG Herrstein/Rhaunen zu holen? „Das könnte schon sein“, prognostizierte Busch vorsichtig. Zwei Spieler des Endrundenkaders sind allerdings verhindert. „Das kann man aber kompensieren“, mutmaßte Busch.

Nahe Zeitung vom Montag, 5. Januar 2015, Seite 14 (0 Views)