Endrunde: Bescheidenes Niveau vor 350 Besuchern  
 
Niederwörresbach. Gegen 19.30 Uhr am Samstagabend war in der Niederwörresbacher Halle die Überraschung perfekt, und die Spvgg Fischbach stand als Sieger der Hallenfußballmeisterschaft der Verbandsgemeinde Herrstein/Rhaunen fest.
Dabei setzte sich der A-Klässler gegen die favorisierten Bezirksligisten TuS Mörschied und SV Niederwörresbach durch, die Zweiter bezehungsweise Vierter wurden. Den dritten Platz sicherte sich im Neunmeterschießen gegen Niederwörresbach mit der SG Kirschweiler/Hettenrodt ebenfalls ein A-Klassist. Der fünfte Platz wurde auch per Neunmeterschießen ermittelt und ging an B-Klässler Spvgg Wildenburg. Die TuS Veitsrodt wurde Sechster.
Hochzufrieden mit der Leistung seines Teams zeigte sich Fischbachs Trainer Martin Fey: „Uns hat keiner auf der Rechnung gehabt, aber wir haben sehr diszipliniert gespielt, hinten wenig zugelassen und letztlich verdient gewonnen.“ Ein einziges Gegentor im gesamten Turnierverlauf untermauert diese Analyse. Mitentscheidend dürfte auch die taktische Ausrichtung seiner Mannschaft gewesen sein. Während alle anderen Teams mit einem Stürmer spielten, agierte sein Team variabel mit zwei offensiven Spielern und frühem Stören, womit die Gegner offensichtlich ihre Probleme hatten. Allen voran die Mörschieder, gegen die Fischbach sowohl in der Vorrunde als auch im Finale siegte. 
Im letzten Spiel des Abends vor etwa 350 Zuschauern war es Sebastian Fritz, der seine Farben nach gut fünf Minuten in Führung schoss. Obwohl noch genug Zeit war, schaffte Mörschied es nicht auszugleichen, weil die Fischbacher kämpferisch noch mal alles in die Waagschale warfen und beim Pfostenschuss von Fabian Rosner auch das Quäntchen Glück auf ihrer Seite hatten. Zudem stand hinten Benjamin Gagel, der zum besten Torhüter des Turniers gekürt wurde. „Wir haben eine gute Truppe mit viel Kampfgeist und waren gefühlt die einzige Mannschaft hier, die auch versucht hat, Fußball zu spielen“, so der Fischbacher Goalie, der seine eigene gute Leistung nicht in den Mittelpunkt stellen wollte.
Gut aufgelegt war auch sein Teamkollege Tim Purper, der hinten viel abräumte und mit vielen gescheiten Pässen in die Spitze glänzte. Folgerichtig erhielt er die Auszeichnung zum besten Spieler des Turniers. „Ich spiele schon sehr gerne in der Halle, und es ist cool, dass wir unser Ziel Halbfinale übertroffen und das Turnier gewonnen haben. Ich habe mir sagen lassen, dass Fischbach früher immer wieder gute Hallenmannschaften hatte, insofern konnten wir ein bisschen an diese Tradition anknüpfen“, meinte der Ausgezeichnete. 
Dass der Sieg des A-Klässlers in Ordnung geht, damit waren wohl alle Anwesenden einverstanden, so auch Mörschieds Coach Christian Müller. „Die beste Mannschaft mit dem besten Spieler hat gewonnen. Wir haben es nicht geschafft, unsere Leistung abzurufen, waren im Finale auch zu nervös“, lautete dessen Fazit. Seine Mannschaft hatte ihr großes Erfolgserlebnis im Halbfinale. Als Tabellenzweiter der Gruppe A kam es für die Mörschieder zum Bezirksliga-Duell gegen den Lokalrivalen Niederwörresbach. Lars Haag brachte die Grünen nach Vorlage von Tim Schuf in Führung, die Rosner nach einem Stockfehler von Walter Buchholz ausbaute. Da waren noch rund fünf Minuten zu spielen und die Niederwörresbacher versuchten alles, um noch mal ranzukommen, schafften es aber nicht mehr, weil sie sich durch eine Zeitstrafe auch selbst schwächten. In der aufgeheizten Stimmung kam es nach Spielende sogar noch zu Tumulten.
Umkämpft und relativ ausgeglichen waren aber alle Spiele bei diesem Turnier. Besonders dramatisch verlief die Vorrundenbegegnung zwischen Niederwörresbach und Kirschweiler: Erst vergaben Tim Schwartz und Noah Schmidt Riesenchancen für den A-Ligisten, ehe André Weber nach überlegter Vorarbeit von Buchholz in der letzten Spielminute das 1:0 für den SVN markierte. Doch damit nicht genug, denn ein letzter Torpedo-Abwurf von Kirschweilers Torwart Martin Heine fünf Sekunden vor Schluss fand den Weg zum 1:1 ins Netz. Der Treffer zählte, weil SVN-Keeper Fabian Stoffel, bedrängt von Tim Schwartz, den Abwurf nicht abzufangen vermochte, und den Ball bei seinem Fangversuch berührte, ehe er ins Gehäuse fiel. Ein höchst kurioses Eigentor.
Chancenlos waren die Mannen aus Kirschweiler und Hettenrodt übrigens auch im Halbfinale, das sie nach dem zweiten Unentschieden, einem 3:3 gegen B-Klässler Wildenburg, erreicht hatten, nicht. Schwartz hatte hier die erste große Chance, scheiterte aber am Aluminium, ehe Carsten Heppner und Maurice Petry Fischbach zum 2:0-Sieg und damit ins Finale schossen. „Als Vorletzter der A-Klasse haben wir uns hier sehr gut verkauft, ich bin mehr als zufrieden mit unserem Abschneiden“, resümierte Kirschweilers Coach Mathias Düwel. 
Selbst die beiden in der Gruppenphase ausgeschiedenen Mannschaften, TuS Veitsrodt und Spvgg Wildenburg, waren nicht hoffnungslos unterlegen. So lieferte das Team von Trainer Sascha Nicolay dem späteren Gruppensieger Niederwörresbach einen harten Fight und unterlag letztlich knapp und etwas unglücklich mit 1:2. Den Männern von der Burg fehlte letztlich ein Tor, um Weiterzukommen.
Und die Veitsrodter hielten die erste Partie des Turniers gegen den späteren Finalisten Mörschied lange offen, ehe sie sich mit 1:3 geschlagen geben mussten. Immerhin stellten sie mit Daniel Will den besten Torschützen. Dieser traf in der Endrunde zwar nicht mehr, seine acht Tore aus der Vorrunde reichten aber für die Torjägerkanone. „Ich bin eigentlich nicht so der Torschütze vom Dienst, aber ich hatte einen sehr guten Tag“, meinte er.
Dass es nach Ansicht so ziemlich aller einen verdienten Sieger gab, fand schon Erwähnung. Dass das Turnier aber auf einem äußerst überschaubaren Niveau stattfand, darin waren sich auch alle Befragten einig. Da flogen die Bälle pausenlos hoch durch die Halle, sehr oft ins Aus, viele Abspiel- und Stockfehler, harte Zweikämpfe und Grätschen waren an der Tagesordnung. Von gepflegtem Kurzpassspiel, Doppelpässen, raffinierten Tricks und Kabinettstückchen, also all dem, was schönen Hallenfußball ausmacht, war sehr wenig zu sehen. 
Das hängt zum Teil wohl auch mit der dem Futsal entnommenen Torwartregel zusammen, die einerseits das Mitspielen des Keepers stark einschränkt, andererseits aber Abwürfe über die Mittellinie zulässt. Da sollte man sich vielleicht noch mal Gedanken machen, um in Zukunft wieder attraktiveren Hallenfußball zu ermöglichen. 
Hallenfußball
Endrunde VG Herrstein/Rhaunen
 
Gruppe 1
TuS Mörschied – TuS Veitsrodt 3:1. Tore: 1:0 Lars Haag, 1:1 Sven Werle-Boakye, 2:1 Haag, 3:1 Niklas Munsteiner.
Spvgg Fischbach – TuS Mörschied 3:1. Tore: 1:0 Sebastian Fritz, 1:1 Fabian Rosner, 2:1, 3:1 Maurice Petry. 
TuS Veitsrodt – Spvgg Fischbach 0:2. Tore: 0:1 Kevin Usinger, 0:2 Kevin Hartmann.
1. Spvgg Fischbach 2 5:1 62. TuS Mörschied 2 4:4 33. TuS Veitsrodt 2 1:5 0
 
Gruppe 2
SV Niederwörresbach – SG Kirschweiler/Hettenrodt 1:1. Tore: 1:0 André Weber, 1:1 Fabian Stoffel (Eigentor).
Spvgg Wildenburg – SV Niederwörresbach 1:2. Tore: 0:1 Konstantin Magel, 1:1 David Scherer, 1:2 Manfred Schumacher.
SG Kirschweiler/Hettenrodt – Spvgg Wildenburg 3:3. Tore: 1:0 Tim Schwartz, 1:1 Pascal Hagner, 2:1 Tim Schneider, 2:2 Joshua Klein, 3:2 Noah Schmidt, 3:3 Thorsten Ströher.
1. SV Niederwörresbach 2 3:2 42. SG Kirschweiler/Hettenrodt 2 4:4 23. Spvgg Wildenburg 2 4:5 1
 
Neunmeterschießen um Platz 5
TuS Veitsrodt – Spvgg Wildenburg 1:3.
 
Halbfinale
Spvgg Fischbach – SG Kirschweiler/H. 2:0. Tore: 1:0 Carsten Heppner, 2:0 Maurice Petry.
SV Niederwörresbach – TuS Mörschied 0:2. Tore: 0:1 Lars Christian Haag, 0:2 Fabian Rosner.
 
Neunmeterschießen um Platz 3
SG Kirschweiler/Hettenrodt – SV Niederwörresbach 5:3.
 
Finale
Spvgg Fischbach – TuS Mörschied 1:0. Tor: Sebastian Fritz. 
 
25 / 28
25/28