64 Punkte müssen es sein

Zehn Jahre Bezirksliga Nahe: Dino Mörschied, Schlusslicht Schweppenhausen und Bretzenheimer Einzelgänger

Bezirksliga-Anekdoten: Die Geschichte dieser interessanten Klasse schrieben vor allem der FSV Bretzenheim (blaue Trikots) und der TSV Langenlonsheim mit... Fotos: Mario Luge (3), Heidi Sturm, Autor: Mario Luge

Wer hätte das gedacht? Der einzige Verein, der in den vergangenen zehn Jahren durchgängig in der Bezirksliga Nahe gespielt hat, kommt aus dem Kreis Birkenfeld. Der TuS Mörschied ist quasi der Neuzeit-Dino schlechthin in der interessantesten Klasse in der Fußballregion. Aus dem Kreis Bad Kreuznach waren oder sind der TSV Langenlonsheim/Laubenheim, SV Winterbach, die SG Weinsheim und der inzwischen abgestiegene VfL Rüdesheim sieben Spielzeiten dabei. Nicht nur für diese Klubs lohnt sich ein saisonübergreifender Blick auf die erste kreisübergreifende Liga.

Wie auch die Kreuznacher Eintracht (mit Michael Gilles) und der VfL Rüdesheim (rote Trikots).

Zehn Jahre mit 41 Teams: 27 Mannschaften aus dem Kreis Bad Kreuznach und nur 15 aus dem Kreis Birkenfeld prägten in der zurückliegenden Dekade das Bild der Bezirksliga. Noch deutlicher fällt der Kreis-Vergleich in der aktuellen Saison aus, da stehen vier Birkenfelder Klubs zwölf Kreuznacher Vertretungen gegenüber.

Meister-Vergleich: Dafür machten es die Birkenfelder aber gut. Vier der vergangenen neun Meister kamen aus dem Nachbarkreis: Die SG Hoppstädten (2, einmal als TuS) sowie SC Idar II und VfR Baumholder stiegen direkt in die Landesliga West auf. Aus dem Kreis Bad Kreuznach waren das Karadeniz, SG Alsenztal, FSV Bretzenheim und zweimal die SG Eintracht Kreuznach I, die jetzt auch als Tabellenführer mit der zweiten Mannschaft nachziehen möchte. Es wäre der dritte Bezirksliga-Titel in zehn Jahren.

Vorsprung: Den souveränsten Titelgewinn feierte 2010/11 der FSV Bretzenheim, der in nur 30 Partien 86 von 90 möglichen Punkte holte. Was für eine Bilanz. Die Liga-Einzelgänger hatten am Ende satte 19 (!) Zähler Vorsprung auf den VfR Baumholder. Ansonsten war es deutlich knapper. 2012/13 lag Hoppstädten (79 Punkte) nur einen Punkt vor Karadeniz, ebenso wie 2011/12 die Eintracht (66) vor Mörschied.

Mindestanforderung an den Meister: Egal ob klar oder knapp, 64 Punkte – so wie Hoppstädten im Vorjahr – musste man mindestens holen, um den Bezirksliga-Titel zu gewinnen. Im vorigen Sommer genügten bereits 60 für den Relegationsrang.

Aktuell trifft die SG Weinsheim mit Kapitän Oliver Kurz (in Grün) auch auf die SG Guldenbachtal. 

Vize-Frust: In der Spielzeit 12/13 belegte Karadeniz Kreuznach mit 78 Punkten (in 30 Spielen!) nur den zweiten Platz. Ärgerlich: In allen anderen neun Runden zuvor hätte das deutlich zum Titel gereicht.

Die meisten Punkte pro Spiel: Im Verhältnis zur Anzahl der Spiele war die erste Mannschaft der Kreuznacher Eintracht in ihren drei Spielzeiten am erfolgreichsten, holte im Schnitt 2,2 Zähler pro Auftritt. Es folgen Hoppstädten (1,97), Baumholder (1,96), sowie Karadeniz, Eintracht II und die SG Schmittweiler (1,90).

 

Neun Jahre zurück: In der Saison 2009/10 spielte der TuS Schweppenhausen mit Selim Tokelli (schwarzes Trikots, hier gegen die zweite Mannschaft des Merxheim).

Dreistellig: Ob‘s daran liegt, dass die Torhüter besser werden? Fast vier Jahre ist es her, dass der Bezirksliga-Meister die 100-Tore-Marke knackte. 14/15 war‘s zum bislang letzten Mal die SG Eintracht (119, bei gerade mal 16 Gegentoren in 30 Partien), davor schafften das aber auch der VfR Baumholder (104), TuS Hoppstädten (113), FSV Bretzenheim (144) und SC Idar II (121).

Starke Zweite: Drei Vereine waren mit „Reserve“-Mannschaften in der Bezirksliga am Start. Der SC Idar schaffte sogar den Aufstieg in die Landesliga, das gleiche möchte jetzt auch die Kreuznacher Eintracht. Und wer erinnert sich? Zwei Jahre lang (9/10 und 10/11) war der FC Merxheim II dabei, dessen Erste damals in der Landesliga kickte.

Ein Punkt und einsam am Ende: Trauriges Schlusslicht der Zehn-Jahres-Wertung ist der TuS Schweppenhausen, der 2009/10 in seinem einzigen Jahr in der Bezirksliga gerade einen Punkt in der gesamten Saison holte – und zwar mit einem 1:1 gegen Bavaria Ebernburg. Mit 147 Gegentreffern war der TuS, der inzwischen in die Spielgemeinschaft Guldenbachtal integriert ist, allerdings noch nicht einmal die Schießbude der letzten zehn Jahre. Die steht beim FC Hohl mit 195 Gegentoren – allerdings in 32 Spielen der Runde 13/14.